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HEATFLOW
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- © BMWi
Entwicklung eines numerischen Modells auf Basis der Finite -Volumen-Methode zur Modellierung thermohydraulischer Prozesse in störungsgebundenen geothermischen Reservoiren.
Projektleiter | Prof. Dr.-Ing. R.
Hinkelmann |
Wissenschaftlicher
Mitarbeiter | I. Martinez Noguez Abraham
M.Sc. |
Projektdauer | 01.07.13 -
30.06.16 |
Finanzierung | Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit |
Projektpartner | DMT GmbH & Co. KG, Essen Institute of Geosciences, U Heidelberg and GeoResources Steinbeis-Transfer Center, Heidelberg Geo-Thermal Engineering GmbH, Karlsruhe Technische Universität Berlin |
Bezug zu den förderpolitischen Zielen
Geothermie ist eine umweltfreundliche Energiequelle, aus der Tag und Nacht bei jedem Wetter regenerative, CO2-arme Energie gewonnen werden kann. Einer Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB 2003) zufolge liegt das Gesamtpotential der geothermischen Stromproduktion in Deutschland bei der etwa 600-fachen Höhe des deutschen Jahresstrombedarfs. Die Geothermie kann also einen wichtigen Beitrag leisten, das angestrebte Ziel der Bundesregierung zu erreichen, bis zum Jahre 2020 einen Anteil von 20 % des Strombedarfs in Deutschland aus erneuerbaren Quellen zu decken. Allerdings gibt es noch großen Forschungs- und Entwicklungsbedarf, vor allem in der Explorationsmethodik, Bohr- und Kraftwerkstechnik, um das enorme Potential der tiefen Geothermie angemessen und wirtschaftlich nutzen zu können.
Thermohydraulische Modellierungen sollen belastbare Prognosen des Reservoirverhaltens liefern, um beispielsweise hydraulische Kurzschlüsse zwischen benachbarten Reservoiren im Vorfeld ausschließen zu können. Dabei spielt eine optimierte und sachgerechte Berücksichtigung der Störungssysteme und ihrer Eigenschaften bei der Strömungsmodellierung eine herausragende Rolle.
Gesamtziel
Um das Ziel, bis 2020 einen Anteil von 20 % der
erneuerbaren Energien am Energiemix zu erreichen, muss die tiefe
Geothermie einen entscheidenden Anteil leisten. Mit der
Weiterentwicklung des existierenden Programms REACFLOW3D zu HEATFLOW
soll die Abbildbarkeit von Störungssystemen in numerischen
Wärmetransportmodellen optimiert werden. Ziel dabei ist sowohl eine
realistische Abbildung der geologischen Gegebenheiten als auch die
Entwicklung eines flexibleren Modells, in das im Zuge der Erkundung
gewonnene Erkenntnisse zeitnah integriert werden könnte.
Wissenschaftliche und / oder technische Arbeitsziele
Vorliegende
Erkundungsbeispiele zeigen ein hohes Risiko hydraulischer
Kurzschlüsse über Störungssysteme, durch die kälteres
Reinjektionswasser ungewollt in den Einzugsbereich benachbarter
Geothermiekraftwerke gepresst wird.
Deshalb müssen die
Störungen sehr sorgfältig in ihrer Struktur und mit ihren
Eigenschaften in den numerischen Modellen abgebildet werden. Die
Modellierungspraxis zeigt, dass die Übertragung der geologischen
Strukturmodelle in die Welt der Strömungsmodelle mit größeren
Ungenauigkeiten wie z. B. treppenhaften Abbildungen der Störungen
oder einem sehr hohen Diskretisierungsaufwand verbunden ist. Bei einer
kontinuierlichen Aktualisierung des geologischen Strukturmodells und
des Wärmetransportmodels infolge der fortschreitend gewonnenen
Erkenntnisse wäre die zwar genauere, aber auch deutlich aufwändigere
Diskretisierung wiederholt durchzuführen. Diese Umstände führen
dazu, dass in der Regel eine vergleichsweise einfache
Berücksichtigung der Störungsstrukturen gewählt wird.
Ziel der durchzuführenden Arbeiten soll deshalb die Weiterentwicklung eines Diskretisierungsverfahrens sein, welches das originale Strukturmodell (das z.B. aus der 3D-Seismik gewonnen wird) ohne Veränderungen der Diskretisierung für die hydrothermale Modellierung verwendet und damit ein zyklisches Aktualisieren des Modells ermöglicht. Eine aufwändige Anpassung der Diskretisierung des geologischen Körpers für das Wärmetransportmodell zur Berücksichtigung der aktualisierten geologischen Strukturen wird damit überflüssig. Das neue Verfahren soll auch dafür eingesetzt werden, die neuen Erkenntnisse aus Bohrungen (z. B. aus Bohrlochmessungen und hydraulischen Versuchen) in die hydrothermale Modellierung einzubeziehen. Auf diese Weise kann bei neuen Erkundungsergebnissen unverzüglich eine sinnvolle Aktualisierung des Strukturmodells vorgenommen werden.
Geplante Arbeitsschritte
Erweiterung REACFLOW3D: Approximation advektiver und diffusiver Flüsse im Kluft-Matrix Bereich bei schrägen Klüften; Upwind-Methoden; anisotrope Strukturen.
Programmierung von Schnittstellen: Strukturmodell Petrel, Netzgenerator, GIS, Spring, Feflow.
Effiziente Löser: CG Verfahren, Vorkonditionierer, Newton-Raphson, adaptive Zeitschrittsteuerung.
Test analytische Brunnenlösung: Anwendungsbereich und Grenzen, Interpolation auf Gitter.
Nicht-lineare Fließgesetze: Forchheimer, Spalt-
und Rohrströmungen.
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